„Danni Lowinski“ S05 E09
S05 E09: Sie ist wieder da
„Sie“ ist Dannis Mutter Ruth, gespielt von Judy Winter, welche ihre Familie im Stich ließ, als Danni fünf war und nun einfach mal wiederkommt, um stolz auf ihre Anwaltstochter zu sein und diese niemals ausreden zu lassen. Die Figur bleibt, daher hoffe ich, dass da noch später mal konfrontiert wird, aber heute kommt sie komplett ungeschoren davon. Danni stockt zwar, sobald sie auftaucht, begibt sich sogar zu einer Psychotherapeutin und fühlt sich von ihren Freunden verraten, welche sofort ganz angetan sind von Ruth, aber eine Konfrontation bleibt aus. Vielleicht will man den Zuschauerinnen die Botschaft, dass Frauen keine Verantwortung übernehmen müssen, noch etwas nachdrücklicher einprägen, indem man es auch mal von der anderen Seite, aber letztlich doch hinnehmbar zeigt.
Nicht hinnehmbar ist, dass Dannis Mandantin von Meike Droste, also Bärbel aus „Mord mit Aussicht“ gespielt wird – die auf einmal die Haare lang trägt.
Du hast richtig gelesen, lieber Leser: Bärbel hat jetzt lange Haare. Ich weiß, dass dich das kaum so trifft, wie mich, aber nun bin ich endgültig überzeugt, dass die „Lowinski“-Redaktion mich persönlich ärgern will, ich folglich das Zentrum des Universums bin.
Also, Meike Droste: Falls du das hier wider alle Wahrscheinlichkeit liest, sieh bloß zu, dass du zur vorherigen Frisur zurückkehrst! Ich will nicht sagen, dass die Kriege in Gaza, der Ukraine und dem Irak damit zusammenhängen, ich sage aber auch nicht, dass dem nicht so ist.
So…
Ach ja, da ist ja noch eine Folge zu besprechen!
Die frisurentechnisch Verschlechterte verdient ihr Geld in einem Altersheim als professionelle Streichlerin, doch weil ein Senior dabei eine Erektion bekam, was dessen Tochter missfiel, hat sie Hausverbot bekommen.
Äh… ja! Ich denke, wir können uns darauf einigen, den Fall jetzt einfach mal zu ignorieren. Anzumerken bleibt, dass Danni den gegnerischen Anwalt vor Gericht begrabscht, um ihre Karriere als Sittlichkeitsverbrecherin fortzusetzen. Ach ja, und Pits Flucht wird hier übrigens definitiv als real bestätigt, so dass meine kleine Hoffnung, es könnte ein Traum gewesen sein, auch dahin ist.
Am Schluss zeigt die Serie nochmal, wie sehr sie vermeidet, irgendwie relevant zu sein: Von einem alleinerziehenden Vater hat sich Bea schon wieder schwängern lassen und sich gleich verlobt. So bestätigt man nochmal, wie nichtig und scheißegal nach Sicht der Autoren gleichgeschlechtliche Ehen sind. Ihre „gemeinsame“ Tochter nimmt Bea natürlich mit, wird Danni aber Besuchsrecht erlauben. Wäre das eine gute Gelegenheit gewesen, die Mängel des deutschen Scheidungs- und Sorgerechts zu behandeln? Aber natürlich, doch wen sollte das kümmern? Man will schließlich nicht der primär betroffenen Gruppe der Männer schmeicheln, sondern frauenaffin sein. Und Frauen, so nimmt man einfach mal an, interessieren sich nicht für die Probleme von Männern.