„Danni Lowinski“ S05 E07
S05 E07: Verrat
Weil im Lowinskiversum Mordfälle vor dem Amtsgericht verhandelt werden, steht Pit nun vor demselben und räumt die Schmiergeldzahlung, nicht aber den Mord an dem Polizisten ein. Danni ist empört über Staatsanwalt August, der ihr von der Korruption nichts erzählte. Wenn sich später auch noch herausstellt, dass Pit die Witwe des Opfers finanziell unterstützt, muss unsere Heldin feststellen, dass man sie hereingelegt hat: Sie hat ihren Superstecher verraten, obwohl es doch nur um das Auslöschen eines wertlosen männlichen Lebens ging!
Pit ist nun aber so gemein ist, sich gegen seine Verurteilung zu wehren, indem er Danni als wenig vertrauenswürdig und regelmäßig das Gesetz übertretend darstellt. Dies tut er – bzw. seine Anwältin – anhand des Einbruchs in die Asservatenkammer in Folge 3, mit dem sie ja nichts zu tun hatte. Dass sie tatsächlich regelmäßig Gesetze bricht, Diebstahl, Erpressung und Falschaussage ihre liebsten Werkzeuge sind, wird mit diesem Kniff gekonnt überspielt.
Zumindest fühlt sie sich dadurch herausgefordert, selbst die Ermittlungen zu übernehmen. Dazu gehört (fragt nicht nach den Umständen), dass sie mit ihrem Team in der Nacht auf eigene Faust eine Exhumierung vornimmt. Also… sie, Bea und Hashtag (ich schäme mich jedes Mal wieder, den Namen zu schreiben) stehen daneben, während die Männer graben. Schließlich sind sie ja emanzipierte Powerfrauen, denen man keine körperliche Betätigung zumuten kann.
So wird der Fall gewonnen und Pit würde tatsächlich verurteilt, doch in einer Szene, die man mit Mühe als Traumsequenz interpretieren kann (es wird vermutlich offen gelassen werden) bricht er aus und bevor er untertaucht, erteilt er Danni die Absolution, bestätigt ihr, die tollste Frau der Welt zu sein und schenkt ihr einen Diamantring. Ein schönes Beispiel für die weiblichen Wünsche, die man hier befriedigen möchte: Als Mörder (vor allem, nur eines Mannes) ist Pit natürlich ein begehrenswertes Alpha-Tier, da man aber ja auch die moralische Überlegung haben will, muss man ihn aber entschuldigen und um ihre Selbstständigkeit zu betonen, muss Danni ihn verraten. Das darf aber natürlich nicht als Verrat auffassen, darum muss er sich einverstanden erklären und damit als absolut selbstlos der Frau gegenüber zeigen, wie es nun einmal seine männliche Pflicht ist. Zuletzt dann einfach noch ein kostbares Geschenk und eine Wagenladung Lob und fertig ist der eierlegende Wollmilcheber, der die Frau auf Händen tragen kann, ihr aber gleichzeitig die Bestätigung gibt, dass sie die Macherin ist. In der Figur des Pit zeigt sich quasi das ganze Drama dessen, was die moderne Frau will und wollen darf und wie der moderne Mann sich dem anzupassen hat.
Auf einen befremdlichen Epilog, in dem Dannis Vater aus dem Rollstuhl aufsteht, gehe ich noch nicht ein, ehe die Zukunft nicht gezeigt hat, was das sollte. Stattdessen lobe ich, dass diese Folge angenehm auf Humorversuche verzichtete und damit, obwohl so finster, eine der komischsten der letzten Zeit war.