S05 E06: Zwangspension
Der heutige Fall spielte sich auf einer dadaistischen Ebene ab, der ich nur begrenzt folgen konnte, so dass man nachsichtig mit meiner Inhaltsangabe sein möge: Ein alter und unfassbar beliebter Deutschlehrer wehrt sich gegen seine Pensionierung, es stellt sich jedoch heraus, dass er damit die Aufnahme einer jungen Kollegin blockiert – wir kennen ja den gigantischen Lehrerüberschuss, unter dem die Schulen stöhnen. Diese war früher seine Schülerin und ein schlimmer, schulverweigernder Problemfall, denn der Mandant aber auf den rechten Weg und sogar in den Lehrerberuf brachte. Dort schrieb er ihr aber ein schlechtes Zeugnis aus und das kann natürlich nur sein, weil er sie raushaben will. Schließlich ist sie eine junge, auf ihn fixierte Frau und damit natürlich eine unantastbare Quelle für Danni, die sofort ihren Mandanten fallen lässt und anschreit, was für ein Monster er doch sei.
Dann sagt die Referendarin irgendwas, der Lehrer entgegnet irgendwas und irgendwie ist der Fall damit gelöst, weil er sich jetzt doch pensionieren lässt und bestätigt, dass sie die beste Lehrerin in der Menschheitsgeschichte sein wird. Keine Ahnung… fragt mich nicht!
Aber die Fälle sind in diese Staffel ja eh ziemlich egal, wichtiger ist, dass Danni Orhan dazu bringt, auf der Suche nach Beweisen im Fall des Polizistenmords Pits Tresor aufzubrechen. Weil er sich nicht mit dem gefährlichen Gangster anlegen will, vergisst der Schlüsselmann kurz, dass unsere starke, emanzipierte Heldin einen restlosen Anspruch auf ihn hat (genannt Entitlement), aber eine kurze Ohrfeige bringt ihn zur Besinnung.
Im Tresor findet sich die Tatwaffe und ein Notizbuch, das Schmiergeldzahlungen, unter anderem an das Opfer enthält. Diese illegal erbrachten Beweise reichen aus, Pit zu verhaften… Fortsetzung folgt!
Am Rande erwähnt sei noch eine Szene an der Schule, in der sich zwei Unterschichtsmädels anzicken und ihre Mütter als Harzer bzw. Hure bezeichnen, dann aber harmonisch zusammen weggehen. Es ist nur eine kleine Szene, aber sie wirkt so fern allen menschlichen Verhaltens, dass ich das Gefühl habe, die Autoren achten die Schichten, für die ihre Heldin sich einsetzt, nicht wirklich als menschliche Wesen, sondern betrachten sie eher fasziniert wie bei einer Dokumentation des Tierreichs.