Comic-Collab #57: Fake
Orson Welles‘ F For Fake ist ein virtuoser Filmessay über Kunst, Fälschung und Tricks.
Ursprünglich wollte der Regisseur François Reichenbach bloss einen Dokumentarfilm über den Kunstfälscher Elmyr de Hory machen. Dazu heuerte er Welles für den Schnitt an. Unter anderem filmten sie Clifford Irving, der eine Biografie über de Hory geschrieben hatte. Doch just während der Dreharbeiten wurde dieser Irving selbst als Fälscher weltberühmt — denn er hatte vorgegeben, dass Howard Hughes* ihn als ghost writer für seine Autobiografie engagiert habe.
Der Fall wurde zum Skandal in der Weltpresse und für Welles zum Anlass, sich näher mit dem Thema auseinanderzusetzen. F For Fake ist ein Meisterwerk, durchaus nicht ohne Humor. Einmal sitzt Welles in einem Restaurant und hat gerade eine ganze Schale mit Austern verputzt. Da sagt er zum Kellner: „Könnten Sie das bitte wegbringen und dafür das Pfeffersteak holen?“
Mehr zum Film findet man hier und hier.
* Howard Hughes: Multimillionär, Filmmogul, Flugzeugbauer. Zog sich 1958 für immer aus der Öffentlichkeit zurück. Leonardo DiCaprio spielte ihn in The Aviator.
Das ist ein Beitrag zu Schloggers Comic-Collab. Thema: FAKE
Mit dabei im Juni:
- Schlogger
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- Rainer Demattio
- OnlineComics
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- Schisslaweng
- Regenmonster
- Hillerkiller
- Slinga Illustration
- Teamo
- Zweithirn
- Dramatized Depiction
- Skizzenblog
- Um die heisse Windel
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- Schoolpeppers
- Malgries
- Jane War
- Demystifikation
- Bobrovic
Das Thema für den Monat Juli lautet: Sabotage.
Adroth Rian
17. Juni 2016 @ 11:49
Hah, sehr spannend! Ich muss mir mal das komplette Essay ‚F for Fake‘ anschauen 😀 Danke für die Info!
Gregor Schenker
17. Juni 2016 @ 11:57
Gern geschehen. 😀
Hieronymus vs. Jheronimus: Garten und Teufel | kulturmutant
16. Oktober 2016 @ 17:17
[…] Und allerspätestens an dieser Stelle muss ich auf Orson Welles‘ legendären Filmessay F For Fake hinweisen, eine ebenso intelligente wie kritische Abrechnung mit dem Kunstbetrieb, wo der Maler vor […]