FFF 2012: „The Dinosaur Project“
Found-footage-Film für alle, die eine familienfreundliche Version von „Cannibal Holocaust“ suchen, diesmal von einer Afrikaexpedition hinterlassen, die ein Seeungeheuer sucht und dabei Dinosaurier findet. Die üblichen Klischees dieses ja sehr engen Genres werden halt diesmal in einem „Lost World“-Setting abgearbeitet, durch den relativ hohen Flucht- und Actionanteil ist das Gewackel aber noch schlimmer als üblich und lange Zeit überhaupt nichts zu erkennen.
Die Figuren sind Deppen, die ihr Schicksal verdienen und noch schlimmeres hätten abkriegen können, da der Film einfach keinen Grund findet, sie in Schwierigkeiten kommen zu lassen: Sie entdecken, dass der Sohn des Expeditionsleiters als blinder Passagier an Bord ihres Helikopters ist? Umdrehen können sie aber nicht, da sie „nicht genug Treibstoff“ hätten – wollten sie für den Rückweg im Dschungel auftanken? Das kaputte Satellitentelefon ist endlich repariert, so dass man Hilfe rufen könnte? Man wartet einfach noch ein bisschen mit dem Anruf, damit es noch mal kaputt gehen kann. Überhaupt will man lange Zeit nicht umkehren, damit niemand anderes den Ruhm erntet – schließlich hat man selbst lediglich Filmaufnahmen von Dinosauriern, wo wäre da die Sensation?
Die Saurier sind einwandfrei gemacht, aber halt nichts, was man nicht schon in diversen Dokumentationen gesehen hätte und können der aufkommenden Langeweile wenig entgegensetzen. Die einzige Überraschung des Films ist, dass er seine attraktive weibliche Figur so ziemlich als erste sterben lässt – womit er dann gleich noch einen seiner wenigen Schauwerte aufgibt.
(Dirk M. Jürgens)