„No one would have believed…“
(edit März 2010 – YouTube-Video nicht mehr verfügbar, anderen Anbieter eingefügt)
Als einer der Klassiker des Science-Fiction-Genres schlechthin gilt H.G. Wells Roman „Krieg der Welten“ – doch nicht nur das Buch hat Geschichte gemacht, auch der Effekt, den die Erzählung auf das Publikum unseres Planten hat, ist legendär. Vor über 110 Jahren war es für die Leser durchaus im Bereich des Vorstellbaren, daß eine ausserirdische Macht eine Invasion der Erde vorbereitete – hatte man nicht wissenschaftlich nachgewiesen, daß „Kanäle“ auf dem Mars existierten? War nicht die ganze Welt in kolonialistischer Hochstimmung? Warum sollten sich die Marsianer politisch weniger aggressiv geben? Doch erst Wells‘ eigentliches Invasionsszenario machte den „Krieg der Welten“ zu dem was es ist: Unheimliche Kreaturen aus dem All, gigantische, dreibeinige Kampfmaschinen, Hitzestrahlen die Menschenmassen bei lebendigem Leibe verbrennen und die „Rote Ernte“.
1938 adaptierte Orson Welles‘ Mercury Theatre Group die Geschichte für das amerikanische Radio. Da Radiodramen zu jener Zeit noch live übertragen wurden, entschied sich Welles konsequenterweise dazu, die Geschichte als gefälschte Live-Übetragung zu inszenieren – was bekannterweise seine Wirkung nicht verfehlte. Wer einmal in den ca. 45 minütigen Klassiker reinhören oder ihn abspeichern möchte, der kann das hier tun.
Auch die bekanntesten Verfilmungen des Stoffes (1953 – G. Pal / 2005 – S. Spielberg) versetzen die Handlung in die jeweilige Gegenwart um die Erfahrung der Invasion in den Alltag der Zuschauer noch näher, noch eindringlicher erscheinen zu lassen. Als Freund der klassichen Lektüre misst aber diese Form der Neuerzählung ganz einfach den viktorianischen Stil – viele der klassischen Zitate und Schlüsselszenen können im modernen Kontext einfach nicht funktionieren.
Doch glücklicherweise gibt es dieser Monate ein Revival des historischen Stoffes – ja – Jeff Wayne ist zurück: Mit einem großartigen Orchester, einer effektvollen Bühnenshow und (Computer sei dank) Richard Burton höchstpersönlich restauriert er den „Krieg der Welten“ zu einem emotionalen Progressive-Rock-Ereignis im viktorianischen England. Jedem Freund der literischen Vorlage oder der Original-Doppel-LP ist die Darbietung (Live oder Aufgezeichnet) uneingeschränkt zu empfehlen. Sie sollten die Vorstellung meiden, wenn sie folgende Dinge (aus welchem Grund auch immer) meiden müssen: Lasershows, Dreibeiner die ins Publikum feuern, Leinwände mit gigantischen Videoeinspielungen, unheimliche Ausserirdische, virtuose ältere Herren mit elektrischen Gitarren, Leute mit Zylindern die von tödlichen Kampfmascinen verfolgt werden, Richard Burton. Also – nicht lange zaudern – laufen was das Zeug hält!
Obgleich die Live-Fassung schon seit letztem Jahr existiert macht sich das Projekt dieser Tage auf in neue Höhen: Zum 30. Geburtstag des Albums soll es neue Special effects für die Tour und weltweite Vorführung geben! Wir sind gespannt!
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Mitreissend, nicht wahr? Oh ja!
Links zum Thema:
– Offizielle Seite zu „Jeff Wayne’s War of the Worlds“