“Zebraman” (2004)
„Zebraman“ (2004) von Takashi Miike
Also, zum Ersten: Ich mag manche Sachen von Herrn Miike sehr gerne, zum Beispiel sein Produktionsdesign und die Plakate seiner Filme und die meisten seiner Darsteller und ich liebe das Finale von DEAD OR ALIVE. Was ich nicht mag macht allerdings den größten Teil aus, und das finde ich sehr schade, aber ich mag diesen exploitigen Quälkram und die doch ziemlich unappetitlichen Perversitäten einfach nicht in einem Film haben, der mir ansonsten ganz gut gefällt. Ist einfach nicht mein Geschmack.
UMSO großartiger natürlich, daß Takashi Miikes ZEBRAMAN (2004) solche Tendenzen nur am Rande und sehr harmlos durchscheinen läßt, denn ZEBRAMAN ist eine Liebeserklärung an das gute alte Tokusatsu-TV Genre (Jap. Realserien aus dem Fernsehen der späten 60er Jahre bis heute, wobei ZEBRAMAN hauptsächlich auf die 70er anspielt, insbesondere Ishinomori Shotaros KAMEN RIDER).
Sho Aikawa (der Detective aus DEAD OR ALIVE und bekannt aus zahllosen Miike Filmen) spielt einen Grundschullehrer, der ein Fan der alten, fast vergessenen Toku-Serie „Zebraman“ ist. Er bastelt nebenbei an einem ziemlich krumpeligen Zebraman-Kostüm, das er des nächtens anlegt um in seinem Arbeitszimmer alle Special Moves (Zebra Kick etc.) durchzuexerzieren. Das ganze ist so lustig und menschlich inszeniert, das man kaum anders kann als den guten Sensei als sympathisch zu deklarieren. Eines Nachts beschliesst er mit seinem Kostüm einen Saft aus dem Automaten an der Ecke zu ziehen (wobei er unsanft vom Dach segelt), und vereitelt dabei sein erstes Verbrechen, denn, er kann es kaum glauben, seine Moves funktionieren tatsächlich, und so kommt er auf die Schliche eines Mörders mit Krebskopf-Maske. Nun, das ist atürlich nur die Spitze des Eisberges, und hinter seinem Schicksal verbirgt sich nicht weniger als eine ausserirdische Invasion und das Schicksal der gesamten Welt. Kann er sich in den wahren, modernen ZEBRAMAN verwandeln, um diese Herausforderung zu bestehen?
ZEBRAMAN ist ein großartiger Film, obwohl viele hierzulande bestimmt kaum in der Lage sein werden die ganzen Tokusatsu Anspielungen zu verstehen. Die Szenen der „fiktiven“ 70er Jahre ZEBRAMAN-Serie sind so perfekte Imtationen des alten Flairs, dass man sie nach Bild, Ton und Ausstattung für echt halten könnte. Sogar Ichiro Mizuki (Mazinger, Kamen Rider, Roboto Keiji) hat den Titelsong intoniert.
Und der neue ZEBRAMAN ist wirklich breathtaking, ein tolles Kostümdesign und ein echter Held der alten Schule.
Ich bin mir sicher dass manche Miike Fans bestimmt ihre Probleme mit dem Film haben, zumal er wirklich eine ganz andere Zielgruppe anspricht.
Also, unbedingt ansehen!! ZEBRAMAN ist ein toller Film und ein Fest für alle Tokusatsu-Freunde! (Obwohl nicht unbedingt für die ganze Familie geeignet, da die positive Vorbildfunktion des Titelcharakters nicht immer gewährleistet ist… und mir wurde schon etwas komisch, als ich die Folgen eines Zebra Kicks sah ^.^)
„BLACK AND WHITE ECSTASY!!! -ZEBURAMAN“
Sebastian Kempke